Von der Notwendigkeit, sich mit anderen zu beschäftigen

Vom 11-13. September fand unsere Gemeindefreizeit im Hotel Credo in Wilderswil statt. Am ersten Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Singen, Loben und Anbeten. Für diese Zeit hat mir Gott folgenden Bibeltext aufs Herz gegeben:

Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe — nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir es schuldig, einander zu lieben. 1.Joh4,7-11

Johannes macht deutlich: Die Liebe, die Einheit und das herzlich Miteinander sollte das zentrale Kennzeichen jeder Gemeinde sein. Ganz konkret werden wir aufgefordert: Weil Gott uns so geliebt hat, sind auch wir es uns gegenseitig schuldig, einander zu lieben! Mit anderen Worten: Dort, wo eine liebevolle Einheit nicht vorhanden ist bzw. nicht mit aller Kraft angestrebt wird, dort hat eine Gemeinde Gott nicht erkannt.

Was machen solche Verse mit uns? Sind wir in der Lage, die Liebe Gottes an die Menschen um uns herum so weiterzugeben, wie es in diesen Versen gefordert wird? Was ist mit solchen Christen, die Dinge und vertreten, die wir falsch finden?  Sind wir in der Lage, so zu lieben, wie Gott sich das von uns wünscht? Die Antwort lautet natürlich: Nein! Wir brauchen Hilfe, damit diese Verse in unserem Leben Wirklichkeit werden können.

Die erste Hilfestellung kommt von Gott höchstpersönlich. Im Römerbrief Kapitel 5 Vers 5 können wir lesen, dass wir uns die übernatürliche Gottesliebe schenken lassen können. Paulus schreibt: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist. Wen du also merkst, dass es dir schwerfällt, andere zu lieben, dann darfst du anfangen, darum zu beten. Bitte den Heiligen Geist, dich zu erfüllen und dir Liebe für diejenigen zu schenken, die dir unsympathisch sind!

Eine zweite Hilfestellung besteht darin, sich mit „dem Anderen“ zu beschäftigen. Je mehr ich mein Gegenüber verstehe, desto weniger Raum hat die Ablehnung, die Verurteilung und die Lieblosigkeit. Aus diesem Grund haben wir als Gemeindeleitung Jürgen Geber als Redner auf unsere Gemeindefreizeit eingeladen. Jürgen war selbst über 20 Jahre Missionar. Er hat mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammengearbeitet und gibt sein Wissen nun als Coach und Berater weiter.

Es war eindrücklich, wie spielerisch und unterhaltsam Jürgen Gerber uns mit den verschiedenen Persönlichkeitstypen vertraut gemacht hat. Diejenigen, die eine trockenen Vortrag erwartet haben, wurden schnell eines Besseren belehrt. Anstatt ermüdender Theorie erlebten wir lebendige Beispiele, kurzweilige Selbsteinschätzungen, augenöffnende Spiele und tiefgehenden Austausch. Wir alle durften erleben: Einheit, Verständnis und Annahmen entstehen dort, wo man bereit ist, sich mit den Ansichten, Ängsten und Prägungen seines Gegenübers zu beschäftigen. Ablehnung, Verurteilung und Lieblosigkeit haben nur dort Raum, wo man sich mit seinen Ansichten über andere erhebt.

So schön es ist, dass wir als Teilnehmer am Gemeindewochenende eine neue Basis miteinander gefunden haben, so schade ist es, dass etliche von euch nicht teilgenommen haben. Der Austausch am letzten Tag der Freizeit hat gezeigt: Es wäre im Sinne von 1Joh4,7-11 sehr wünschenswert, dass die neuen Erkenntnisse von der Gemeindefreizeit tiefere Kreise innerhalb der FEG Thun ziehen könnten. In diesem Sinne möchte ich euch ermutigen: Fragt bei den Teilnehmern der Gemeindefreizeit genauer nach! Lasst euch erklären, was wir von Jürgen Gerber gelernt haben! Darüber hinaus dürft ihr jederzeit auf mich zukommen und das Buch bestellen, mit dem wir während der Freizeit gearbeitet haben. Das Buch ist leicht verständlich und darauf angelegt, seine eigene Persönlichkeit und die des Anderen bessern zu verstehen. Es ist sehr gut möglich, die Selbsteinschätzung für sich allein durchzuführen.  Ich wünsche mir, dass wir als FEG Thun darum bemüht sind, dass Einheit und Liebe unter uns wächst. Euer Marlon Heins