Hallo liebe Leser meines BibelBLOG. Heute Morgen bin ich endlich wieder dazu gekommen, einige Zeit im Wort Gottes zu verbringen. Einige Verse aus dem Buch Hosea haben mich sehr nachdenklich gestimmt. Immer wieder macht die Bibel deutlich, dass Gott sich nicht von seinem Volk – also auch nicht von uns als seiner Gemeinde – an der „Nase herum führen“ lässt. Ich musste wieder neu erkennen, dass wir als moderne Christen viel zu leichtfertig davon ausgehen, dass Gott immer zur Stelle ist, wenn wir nach ihm rufen.
Schon im 4. Kapitel von Hosea erfahren wir allerlei Dinge, die Gottes Volk getrieben hatte. Nicht mal die Priester interessierten sich für das, was Gott einmal hatte aufschreiben lassen. Und so wurden die Taten des Volkes immer schlimmer. Gott sagte dazu: „Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich dich auch verwerfen…“ (Hos. 4,6). Mir wurde neu bewusst: Gott lässt sich von seinen Leuten nicht auf den „Arm nehmen“. Entweder, wir kümmern uns um ihn, oder er lässt uns ziehen, wohin wir wollen – ohne, dass er mitgeht oder auf uns aufpasst!
Im 5. Kapitel wird es dann ganz schlimm. Denn mittlerweile war das Volk an einem Punkt angekommen, wo Gott sagen musste: „Ihre Taten erlauben ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren …“ (Hos. 5,4). Immer wieder lesen wir in der Bibel davon, dass es einen Punkt im Leben gibt, wo Umkehr für eine Zeitlang nicht mehr möglich ist. Und mit eine Folge von solch einem Zustand ist leider auch, dass Gott sich nicht mehr finden lässt: „ … sie kommen, um den Herrn zu suchen, aber sie werden ihn nicht finden; er hat sich von ihnen entfernt.“ (Hos. 5,6).
Wie schon weiter oben geschrieben: Ich glaube, dass wir als moderne Christen viel zu leichtfertig davon ausgehen, dass Gott immer zur Stelle ist, wenn wir nach ihm rufen. Doch dabei vergessen wir, dass auch Gott irgendwann genug hat. Und wenn dieser Punkt im Leben eines Menschen erreicht ist, dann verändert sich das Verhalten Gottes in einer Art, von der man heute nur noch wenig in Predigten hört.
Ein bisschen von dieser „anderen Art“ Gottes wird in folgenden Versen deutlich: „Ich aber wurde für Ephraim wie eine Motte und für das Haus Juda wie ein nagender Wurm … ich bin wie ein Löwe gegen Ephraim und … gegen das Haus Juda; ich, ja ich zereiße und gehe davon und nehme weg, dass niemand retten kann.“ (Hos. 5,12.14). Beim Lesen dieser Worte wurde ich innerlich sehr bewegt und fing an zu beten. Ich bat Gott um Vergebung für die vielen Male, wo ich ihn ähnlich wie Israel durch meine Taten beleidigt hatte.
Ich glaube, dass wir Gott ganz neu als denjenigen betrachten sollten, der er ist. Viel zu stark betonen wir heute in unseren Gemeinden den gnädigen, liebenden Vatergott. Viel zu wenig ist uns heute aber bewusst, dass Gott genau so ein heiliger König ist, der auf dauernden Ungehorsam mit Zorn und Züchtigung reagiert.
Doch wie gut, dass Gott bei dieser Position des strafenden Herrschers nur so lange bleibt, bis sein Volk ernstlich seine Schuld vor ihm bekennt (Hos. 5,15-3). Mir wurde durch meine BibelZEIT heute wieder neu bewusst, wie notwendig es für mich ist, regelmäßig mein Leben zu reflektieren. Es ist für Gott nicht egal, wie ich Leben und welche Dinge ich im Alltag tue. Er möchte von mir, dass ich seinen Geboten gehorche! Und er wird irgendwann zornig, wenn ich ihn dauerhaft mit meinem Leben beleidige.
Ich glaube, es ist wieder neu an der Zeit, dem Volk Gottes auf der einen Seite klar und deutlich zu predigen, dass das „ewige Leben“ durch den „Glauben an Jesus Christus“ ein unverlierbares Geschenkt ist, dass ich durch nichts, was ich tue, sage oder denke wieder verlieren kann. Aber mindestens genauso wichtig ist es zu betonen, dass, auch wenn ich mein „Heil in Christus“ nicht verlieren kann, ich sehr wohl den Segen Gottes in meinem Leben verlieren kann. Das ist dem Volk Israel ständig passiert. Mögen wir daran arbeiten, dass es uns nicht passiert.
Alles Liebe, euer Marlon Heins